Abschnittsfunkübung in Bürmoos

04.09.2018

Die Übungsannahme war ein Brand in einem Abfallbehälter im Hallenbereich einer Verzinkerei. Durch die Hitzeeinwirkung schmolz ein Gebinde mit Wasserstoffperoxid. Bei der ersten Löschhilfe wurden mehrere Mitarbeiter der Firma durch das freiwerdende, reizende, ätzende und brandfördernde flüssige Medium kontaminiert und verletzt. Ein selbstständiges Verlassen der Örtlichkeit war ihnen somit nicht mehr möglich.

 Ziel der Übung: das richtige Vorgehen bei einem Gefahrgutunfall - die Festigung der Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzorganisationen (Feuerwehren der Alarmstufe 3 / Spezialkräfte des Gefahrgutzuges der Feuerwehr / Rotes Kreuz) und das Kennenlernen der örtlichen Gegebenheiten auf dem Firmengelände.

 Um 19:07 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehren Bürmoos und Lamprechtshausen (gemäß Sonderalarmplan wird bei Einsätzen in der Firma Collini auch die Feuerwehr Lamprechtshausen mit alarmiert) zu einem Industriebrand. Nach Eintreffen von Bus Bürmoos am Übungsort und der 1. Erkundung durch Übungsleiter OFK OBI Stefan Plattner und der erhaltenen Information von Gefahrgut und 5 verletzten Personen wurde auf Alarmstufe 3 erhöht und die Feuerwehr Oberndorf mit Chemieschutzanzügen der Schutzstufe 2 und 3 sowie der Gefahrgutzug des Abschnittes 1 Flachgau angefordert.

Weiters ergingen vom Kommandanten folgende Aufträge an die Mannschaften: Absperrmaßnahmen, Ausrüstung von Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung, Atemschutzüberwachung an der Absperrgrenze, Erkundung des Gefahrgutes, Aufbau eines 3-fachen Brandschutzes an der Absperrgrenze, Einrichtung eines Atemschutzsammelplatzes, Vorbereitung einer Not-Deko, Vorbereitungen zur Übernahme der Verletzten, Vorbereitungsarbeiten für den Gefahrgutzug, Vorbereitungen für die Gefahrgutbergung und letzten Endes Aufbau einer entsprechenden Wasserversorgung vom naheliegenden Hydranten und vom Bürmooser See.

 Die Rettung der Verletzten gestaltete sich dann etwas schwierig weil einerseits nicht ausreichend Atemschutzträger (auch Schutzstufe 3) vorhanden waren, andererseits das Szenario mit der Meldung über einen vermissten Atemschutzträger verschlimmert wurde. Auch das Arbeiten mit dem neuen Digitalfunk zeigte einige Probleme auf. Trotz verschiedener widriger Umstände konnte der Brand gelöscht, die verletzten Personen inkl. des vermissten Atemschutzträgers gerettet - dekontaminiert und versorgt, sowie das Gefahrgut gesichert werden.

 Abschließend kann gesagt werden, Übungen dieser Art sind immer wichtig, auf das Kennenlernen der Firmen und verschiedener betrieblicher Abläufe darf nicht verzichtet werden. Dass bei Übungen Fehler auftreten können, sollte jedem bewusst sein. Die Kritiken der überörtlichen Beobachter werden natürlich intern betrachtet und abgearbeitet.

 Danke an die Firma Collini für die Möglichkeit, Übungen in dieser Größenordnung abzuwickeln sowie an den Gefahrzug Flachgau, Kommando Flachgau, das Rote Kreuz und alle Beteiligten.

 An der Übung beteiligt:

 13 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, 4 Fahrzeug Rotes Kreuz und insgesamt ca. 160 Mann/Frau

 Vor Ort: Bürgermeister und Amtsleiter

 

Fotos: BFKDO Flachgau – OVI Dominik Repaski

Bericht: Weber G./ Wieder D.

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